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Böses und Blaues ( 2780 Anschläge )
"Er habe das Moorhuhn erfunden. So titelten Boulevardblätter, so strahlten es Fernsehsender aus. Das würde ihn nicht interessieren
und - nebenbei - stimmte es auch nicht. Wahr sei, daß er, Leistner,
ein Wappentier besäße, welches dem Moohuhn zum Verwechseln ähnlich
sähe, aber ungleich älter sei. Diese Tierchen heiße Kuckuck
und es werbe sehr erfolgreich schon seit einigen Jahren für sich
und seine Ausstellung "Böses und Blaues. Bisher habe der Maler
in Norddeutschland sein Unwesen getrieben, nun sei er nach Berlin
gekommen, um die Hauptstadt mit seinen blauen, lustigen Tierbildern
zu erobern. Auf seinen Bildern werden Schweine gestapelt und geworfen,
riesige Hühnereier ausgebrütet und Käse durchschossen. Allen Arbeiten
sei eines gemein: die Farbe Blau und der antike goldene Rahmen.
Das sei die Besonderheit an Leistners Bildern. Das humorvolle
Spiel mit der einstigen Ernsthaftigkeit, die diese Rahmen aus
ihrem früheren Leben bewahrten. Auf Flohmärkten erstanden oder
in Auktionen ersteigert, würde der Rahmen alsbald nach Hause getragen
und mit Spaß neu befüllt. Das sei für ihn entspannend und biete
eine willkommene Abwechslung zum eigentlichen Tagesgeschäft, der
Werbeillustration und der Werbegrafik.
Die anderen Bilder zeigen Leistners zweites Gesicht. Das Böse.
Bissig, satirische Zeichnungen, in denen er Tagespolitisches wie
Alltagskomisches - kurzum alles aufs Korn nimmt, was ihn umgibt,
und mit spitzer Feder konterkariert. Diese Bilder seien nicht
als Wohnzimmerschmuck gedacht. Diese Bilder möchte er lieber in
Illustrierten auf Seite drei finden.
Nach seinem Studium an der Kieler Muthesius-Hochschule für Kunst
und Gestaltung ging der gelernte Lithograph als Stipendiat des
Landes Schleswig - Holstein nach New York, um sich dort frischen
Wind um die Nase wehen zu lassen. Dort besuchte er die legendäre
?School of Visual Art und stellte fest, daß dort auch nur ?mit
Wasser gekocht wird. So verbrachte er den größten Teil der Zeit
lieber mit Stift und Skizzenblock bewaffnet in der Subway der
Metropole.
Seit seiner Rückkehr 1994 lebte Friedhelm Maria Leistner als freier
Illustrator in Kiel. Er skribbelte Layouts, zeichnete Storyboards,
erfand Figuren. Die Gestaltung von Plakaten, Faltblättern und
Internetseiten, die Entwicklung von Werbekonzepten und Überarbeitung
von Drehbüchern - all dies half, das tägliche Brot zu verdienen.
Nach Abschluß eines großen Expo-projektes, ist Leistner nun Berliner
und präsentiert der Hauptstadt zum ersten Mal seine Arbeiten.
Eine kleine Vorauswahl der sehenswerten Ausstellung läßt sich
im Internet unter der Adresse http://www.Der-Zeichner.de/preview.html
genießen.
Wer schöne Bilder mag und sich über böse klammheimlich freut,
ist bei Leistner gut aufgehoben.
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